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SOS-Kinderdorf leistet Nothilfe in Madagaskar
Die Verzweiflung ist riesig

"Die Kinder sind so unfassbar dünn"

Im Süden Madagaskars nehmen Hunger und Verzweiflung dramatische Formen an!

"Manche Menschen essen die Kerne und Saaten, die sie eigentlich im nächsten Frühjahr anpflanzen wollten – das treibt den Teufelskreis weiter an. Andere haben versucht, sich umzubringen, weil sie dermassen verzweifelt sind", sagt Jean Francois Lepetit, Leiter der SOS-Kinderdörfer in Madagaskar.

Besonders dramatisch ist die Situation für die Kinder: "Sie sehen so schlimm aus. Es tut weh, allein darüber zu sprechen. Sie sind unfassbar dünn. Viele können vor Hunger und Schwäche nicht mehr in die Schule gehen", schildert Lepetit die bedrohliche Lage. Insgesamt 1,3 Millionen Menschen leiden in den betroffenen Gebieten unter Nahrungsmittelknappheit, davon 730.000 Kinder. 28.000 Menschen sind bereits von akutem Hunger betroffen, der schnell lebensgefährlich werden und bei Kindern zu Entwicklungsschäden führen kann.

Klimawandel verursacht lange Dürreperioden

Zwar sind Dürreperioden in Madagaskar ein bekanntes Phänomen, aber bedingt durch den Klimawandel habe sich laut Lepetit die Not in diesem Jahr deutlich verschärft: "Wir hatten seit vier Jahren kaum Regen und es ist davon auszugehen, dass der nächste Regen nicht vor Mai 2022 kommt. Bis dahin sind es noch neun Monate." Sollte es auch im nächsten Jahr nicht regnen, würde das eine erneute massive Zuspitzung bedeuten.

Hilfe für Menschen in Madagaskar

Lepetit appelliert an die Weltbevölkerung: "Lasst die Kinder und Familien in dieser unmenschlichen Situation nicht im Stich! Unterstützt die Menschen, die jetzt schon um ihr Leben kämpfen!"

Das bisherige Nothilfeprogramm von SOS-Kinderdorf reicht nicht aus. "Die Anzahl extrem Unterernährter hat sich in den letzten 3 Monaten verdoppelt", so berichten unsere SOS-Nothilfekoordinatorinnen vor Ort. Aus diesem Grund hat SOS-Kinderdorf die Nothilfe verlängert und wird von Oktober 2021 - Juni 2022 die Arbeit nochmals intensivieren. Ziel ist es, insgesamt rund 10'000 Kinder, Jugendliche und Familien vor dem Hungertod zu bewahren und ihnen Nahrungsmittelhilfe, Wasser und medizinische Unterstützung zukommen zu lassen.

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