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Abgeschnitten und hungernd: Kinder in Gaza brauchen Hilfe
Update Gaza

Abgeschnitten und hungernd: Kinder in Gaza brauchen Hilfe

Während Gaza immer tiefer in eine humanitäre Katastrophe stürzt, werden Kinder nicht nur im Krieg getötet – sie sind nun auch vom Hungertod bedroht.

SOS-Kinderdorf ist zutiefst alarmiert über die anhaltende Behinderung humanitärer Hilfe in Gaza. Ohne sofortigen Zugang zu humanitären Korridoren wird das Risiko einer Ernährungsunsicherheit, insbesondere für Kinder, stark ansteigen.

Ein Mitarbeiter von SOS-Kinderdorf Gaza erzählt von der aktuellen Lage im Lager von SOS-Kinderdorf in Khan Yunis: «Derzeit sind die Lebensmittelvorräte im Lager begrenzt. Wir erhalten weiterhin täglich warme Mahlzeiten für die Kinder und Betreuer von World Central Kitchen, jedoch haben sich die Vielfalt und der Nährwert dieser Mahlzeiten aufgrund anhaltender Versorgungsengpässe erheblich verringert. Über einen Monat lang waren wir auf gespeicherte Lebensmittelvorräte angewiesen, die nun fast aufgebraucht sind. Bei den derzeitigen Verbrauchsraten werden die verbleibenden Lebensmittel voraussichtlich nicht länger als zwei Wochen reichen.»

Kinder, insbesondere diejenigen ohne elterliche Fürsorge, gehören zu den am stärksten gefährdeten Personen. Nach Angaben des Palästinensischen Zentralamts für Statistik haben seit Oktober 2023 mindestens 39.384 Kinder in Gaza einen oder beide Elternteile verloren, darunter 17.000, die beide Elternteile verloren haben. Durch die weit verbreitete Trennung von Familien haben viele Kinder keine vertrauten Bezugspersonen mehr. Diese Kinder benötigen dringend Suchdienste, Unterstützung bei der Familienzusammenführung und Schutz.

Das Lager von SOS-Kinderdorf in Khan Yunis

Das 10.000 m2 grosse Lager befindet sich in der von der IDF (Israel Defense Forces) ausgewiesenen sogenannten humanitären Zone. Es beherbergt insgesamt 151 Personen, darunter 38 unbegleitete und von ihren Familien getrennte Kinder, 5 Kinder in langfristiger alternativer Betreuung, 11 Betreuer und 19 Mitarbeiter mit ihren Familien. Das jüngste Kind kam im Alter von nur einem Tag in das SOS-Kinderdorf-Lager, nachdem seine Mutter bei der Geburt starb. Karam wurde vor einigen Tag ein Jahr alt.

Im Rahmen unserer Nothilfeprojekte werden unter anderem auch psychologische und psychosoziale Unterstützung für Binnenvertriebene ausserhalb des Lagers in Khan Yunis angeboten.

Das SOS-Nothilfeprogramm Palästina und Israel

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