Rituale geben Kindern Sicherheit
Rituale spielen im Leben von Kindern eine zentrale Rolle. Sie geben Sicherheit, Orientierung und vermitteln das Gefühl von Geborgenheit und das besonders in Zeiten von Veränderung oder Unsicherheit. Im SOS-Kinderdorf legen wir deshalb grossen Wert auf Rituale, die Kindern Verlässlichkeit und Vertrauen schenken.
Exklusivzeit im Alltag
Ein besonders wertvolles Beispiel ist das Abendritual in einer Wohngemeinschaft im SOS-Kinderdorf Kärnten. Jedes Kind erhält vor dem Schlafengehen rund 15 bis 20 Minuten persönliche Exklusivzeit mit einer Sozialpädagogin oder einem Sozialpädagogen. Ob eine Geschichte, ein Gespräch, ein Spiel oder das gemeinsame Zudecken: Diese Rituale vermitteln jedem Kind, dass es wichtig ist und gesehen wird.
Auch bei Festen, sei es bei Geburtstagen oder beim Kinderdorffest, erleben Kinder Gemeinschaft, Zugehörigkeit und Zusammenhalt.
Rituale schaffen Vertrauen
Gerade Kinder, die schwierige Erfahrungen gemacht haben, profitieren besonders von Ritualen. Sie wirken dem Gefühl von Kontrollverlust entgegen, schaffen Vorhersehbarkeit und helfen, neues Vertrauen aufzubauen. Auch wenn ein Kind einmal nicht mitmacht, bleibt das Ritual bestehen. So erfahren Kinder, dass Nähe und Sicherheit nicht an Bedingungen geknüpft sind.
Eigene Rituale bewahren – neue Rituale entwickeln
Viele Kinder bringen eigene Rituale aus ihren Herkunftsfamilien mit, zum Beispiel ein Lied, einen Spruch oder einen besonderen Ablauf am Geburtstag. Diese Rituale werden im SOS-Kinderdorf integriert und mit neuen Traditionen verbunden. Dadurch entsteht ein lebendiger Alltag, in dem Kinder ihre Wurzeln bewahren und gleichzeitig neue Erfahrungen von Sicherheit und Geborgenheit machen.